
An einem der letzten sonnigen Spätsommer-Sonntage begrüßten wir in der Kirchsteigfeld-Arena 2.0 alte Bekannte: Der SV Lok Rangsdorf war zu Besuch. Nach ihrem Ausflug in die Ostsee-Spree Liga waren wir gespannt, was die Damen vom Südring so mit in die Brandenburgliga gebracht hatten. Einen Vorgeschmack hatten wir ja schon in Warnemünde bekommen, wo wir beim jährlichen Traditionsturnier eine ganz anständige Partie auf die Bühne gelegt hatten – allerdings ist so eine kurze Turnierspielzeit auch kein adäquater Blick in die Kristallkugel. Also, Butter bei die Fische: Können wir die Absteigerinnen aus der vierten Liga schlagen?

Das erste Viertel sagte ganz klar: “Ja”. Das Spiel begann als wahrer Schlagabtausch auf Augenhöhe. Bambi eröffnete – perfekt lang oben – den abwechselnden Toreregen, und setzte auch gleich noch mal gezogen nach. Es ging nur so hin und her, die ersten 6 Minuten fielen alle Tore über den Rückraum, und auch Lisa und Olli warfen sich ein. Mit zwei Toren pro Minute merkte das zahlreich anwesende Publikum, dass sich die Karten gelohnt hatten. Nicht nur der Angriff passte, auch in der Abwehr wurde ordentlich zugepackt. Ein bisschen zu sehr, fand das Schiedsgericht, und so gab es nach einem viertel der Spielzeit bereits 6 Hinausstellungen, bei denen Rangsdorf mit 4:2 “führte”. Mit viel Raum auf dem Feld gab es nun auch Platz für Außen und Kreis, sodass sich unsere Start-6 komplett in die Torstatistik eintragen konnte. Bei Minute 15 standen wir mit einer Zwei-Tore-Führung auf dem Feld – hatten bei dem schnellen Spiel allerdings keine Zeit, diese auch auszukosten.

Das hohe Tempo nahm nicht ab, und wir gingen mit – allerdings fehlte uns in der Rückwärtsbewegung nun phasenweise die zwei extra Sekunden zur Orientierung, was dem Mittelblock gerade bei der schnellen Mitte gelegentlich Probleme bereitete. Und noch eine zweite kleine Schwachstelle machte sich bemerkbar – die gegnerische Rechtsaußen-Spielerin bekamen wir heute wirklich nicht einfach in den Griff. Die Gegnerinnen hingegen stellten sich in der Abwehr nun deutlich besser ein, duften vollzählig auf dem Feld bleiben, und konnten weiter Druck machen. So schlich sich bis zur Halbzeit ein bisschen der Wurm ein, und wir gingen mit einem vielleicht nicht ganz repräsentablen 14:19 in die Kabine. Wie ein deutlicher Rückstand fühlte es sich jedenfalls nicht an.

Frisch erholt aus der Pause ging es in die zweite Halbzeit. Und endlich – ein bisschen gehört das ja auch dazu – ging bei Rangsdorf im Angriff nicht mehr alles komplett glatt. Tina konnte sich ihren Mittelblock geschickt stellen, und auch den einen oder anderen Wurf von Außen entschärfen. Wenn wir jetzt auch noch Tinas gefürchtete Konterpässe hätten nutzen können, wir wären sicher noch einmal auf weniger als vier Tore herangekommen. Aber dafür war Rangsdorf in der Rückwärtsbewegung einfach zu diszipliniert. Dafür fand Bambi nach kurzer Sammel-Pause wieder in ihren Wurfrhythmus hinein und übernahm gleich noch nahtlos die 7m Würfe von Lisa, die da bereits 4 versenkt hatte. Im letzten Viertel versuchten wir auch gleich mal unsere neue Geheimwaffe auf Rechtsaußen – unser Multitalent Lotte hatte mal wieder Lust auf einen Veränderung, wurde von Bambi, Lisa und Olli schön in Szene gesetzt und versenkte den Ball gleich 5 Mal binnen 10 Minuten im Tor – ob nach Einlaufen, schneller Mitte, oder einfach direkt von Außen, es passte. Eine Minute vor Schluss hatten wir den Halbzeit-Abstand tatsächlich beibehalten, also eine ausgeglichene zweite Halbzeit auf dem Papier. Doch eine Minute ist lang, den letzten Treffer konnten wir dann leider doch nicht mehr verhindern. Bei 33:39 (ja, richtig gelesen – wir sprachen ja von Toreregen) erklang der Schlusspfiff.

Kein Ergebnis, für das wir uns schämen müssen. Unsere Erkenntnis ist, dass wir durchaus auch mal bei Gegnerinnen mit Ostsee-Spree Erfahrung mithalten können. Und vielleicht reicht es ja dann beim Rückspiel – mit einer hoffentlich etwas besser besetzten Bank – auch für eine kleine Überraschung.
Fazit
- Schön zu wissen, dass wir weiter oben mithalten können. Jetzt nur noch gewinnen!
- Bei der Organisation im Mittelblock sind noch Prozente rauszuholen.
- Die Torjägerplakette nimmt Lisa mit, dicht gefolgt von Bambi. Der Rückraum trifft!