Letztes Wochenende sollte ein Highlight in unserer Vorbereitungsphase werden. Wir haben es tatsächlich geschafft, uns für das riesige Megawoodstock-Handball-Festival zu qualifizieren. Wir waren zum ersten Mal auf einem so großem Turnier und dementsprechend hoch war die Vorfreude. Am Freitag war Anreisetag, wir bezogen unser gemütliches Quartier und machten gleich noch eine kleine Ascherslebener Stadtrundfahrt zum nahe gelegenen Kaufland, um den trockenen Kehlen etwas Wohltat zu verschaffen…(Prost). Nachdem der koordienierte Einkauf getätigt war, zeigte uns Kirsten noch einige andere schöne Ecken ihrer alten Hood. Zum feinsten Abendessen wurde in die schickste Dönerbude in ganz Aschersleben geladen. Wir nannten sie liebevoll den „Blauen Pavillon“. Die kulinarischen Köstlichkeiten wurden mit Wonne verspeist und wir konnten zufrieden in unser Hallen-Luxus-Carree zurückkehren. Die Betten wurden gerichtet und die Party konnte somit starten. Draußen wurde gesungen, getanzt und einige sportliche Spiele probiert- wofür man isotonische Getränke, eine große Menge an Bechern und den einen oder anderen Tischtennisball benötigt. Das Starter Warm-Up war ein voller Erfolg und alle verzogen sich nach und nach in ihre Nistkästen.
Die Nacht ist etwas zu kurz geraten, was zur Ausnahme nicht an der langen Party lag, sondern nur ganz eventuell an etwas zu überdrehten Hallengenossen. Aber wir nehmen es mit Humor, sonst hätte man zu Hause ja auch nichts zu erzählen.
Mit unseren VIP Spielerkärtchen schlenderten wir gemächlich zur großen Arena. Da wurde Punkt 9.17 Uhr das Turnier eröffnet und alle Mannschaften vorgestellt (24 an der Zahl). Um 10 Uhr sollte dann auch unser erstes Spiel starten. Wir traten gegen Pro Sport Berlin 24 e.v. an und wurden auch gleich in unsere Schranken gewiesen. Man merkte doch recht fix den Klassenunterschied und wir mussten uns bitter eingestehen, dass wir mit unserer zarten Ader hier nicht weit kommen werden. Zwar klappten einige schöne Abschlüsse und wurden zum Torerfolg gebracht, dennoch wurden auch die kleinsten Fehler sofort von Pro Sport bestraft und sie zogen davon. Endstand 5:17. Taxi machte uns klar, dass wir gegen diese Klassen mit viiiiiieeeeeel mehr Körper arbeiten müssten und einfach mal ordentlich zufassen sollen. Eine längere Spielpause bahnte sich an, um Kräfte zu sammeln und den Kopf wieder frei zu bekommen. Das zweite Spiel startete um ca 14 Uhr. Diesmal gegen die Damen vom SV Markanstädt, diese spielen sonst in der 3. Liga und heute halt mal gegen uns. Spielen duften wir nun in der großen Arena auf dem Hauptgelände – ein tolles Gefühl. Taxis Worte wurden so gut wies es geht umgesetzt. Trotz des hohen Klassenunterschieds ließen wir uns diesmal nicht so leicht auseinander nehmen. Wir packten hinten gut zu und schoben die Deckung was das Zeug hielt. Vorne erzielten wir unsere sicher erspielten Tore. Doch auch hier sollt natürlich nicht alles funktionieren, denn Fehlpässe wurden wie zu erwarten von Markanstädt noch härter bestraft als in der Partie zuvor, die Bälle gingen mit einer Genauigkeit ins Tor, von der wir uns definitiv noch ein Scheibchen abschneiden müssen. Aber wie heißt es so schön: „Lernen von den Profis“, Endstand hier 6:12 (na immerhin).
Um 15.35 Uhr stand das nächste und letzte Spiel für uns auf dem heutigen Plan, doch erstmal hieß es Mittagessen. Die gute Küchenfee zauberte die deliziösesten Spirellis mit Mutters Tomatensauce auf den Tisch, die wir je aßen. Außergewöhnlich waren sie allemal. Nun ja den Zweck der Sättigung hat die gute Speise erfüllt. Gut genährt ging es also wieder zum anderen Feld hinüber. Dort warteten unsere um den Schlaf bringer…… ähhh unsere Gegnerinnen von SV 04 Plauen Oberlosa. Und hätten wir uns in diesem Spiel nicht ganz so schusselig angestellt und die ersten 8min komplett verpennt und erstma keine 5 Tore nacheinander kassiert, hätte das Ergebnis auch ganz anders aussehen können. Zum Schluss haben wir noch mal gut aufgedreht, aber um den Rückstand wieder rauszuholen war einfach zu wenig Zeit. Oberlosa durfte sich freuen; Endstand 7:9 -> dafür waren sie in der folgenden Nacht sehr handzahm und leise.
Frisch geduscht und wieder etwas aufgemuntert ging es dann gemeinschaftlich zur großen Arena. Da wollten wir uns nicht die Allstar -Spiele entgehen lassen. Die besten Spieler und Spielerinnen aus den 24 Mannschaften wurden während des Turniers analysiert und auserkoren um dann zusammen im Allstar-Männer- und Damenteam miteinander zu spielen. Und das gegen niemand geringeren als ehemalige Nationalspieler/innen. Das war ein Riesenspektakel und wir erhaschten uns gemeinschaftlich in Potsdamerlicher…. sagen wir mal „frech kommt weiter, Hyper, Hyper“ Art ein paar großartige Bilder mit den ganz großen Stars. Natürlich fehlte darunter auch kein geringerer als Oliver Roggisch. Den Abend ließen wir getrennt ausklingen. Einige blieben in der Partyhalle und der Rest ließ sich per Shuttlebus zur besten Party in ganz Aschersleben chauffieren. Selbst ein freudiges Brautpaar konnte sich dieses Ereignis nicht nehmen lassen und feierte dort mit samt Hochzeitsgesellschaft. Wenn das mal nichts ist!
Der Sonntag startete wie in inzwischer gewohnter Manier. Am Frühstücksbuffet sind wir nunmal die Größten! Gut erholt wurden die müden Beine ausgeschüttelt und der vorletzte Gegner des Turniers empfangen. Die Damen aus Nierderdodeleben mussten uns trotzdem über die ersten 5 Minuten hinweg etwas wach laufen, und den stattlichen Rückstand könnten wir danach trotz mächtig gesteigerter Abwehr nicht mehr aufholen. Ein paar schön gezimmerte Würfe aus dem Rückraum hielten unsere Motivation aber trotzdem hoch – Endstand 8:16.
Da eine Mannschaft des Männerturniers schon vorzeitig abgereist war und nicht mehr um die rote Laterne kämpfen wollte – so etwas kommt bei uns nicht in die Tüte – fiel Taxis Mittagsschlaf etwas kürzer als geplant aus und unser Kampf um Platz 7 begann schon bald unter strahlender Mittagssonne. Und wieder ging es gegen unsere Hallengenossinnen aus Oberlosa. Wir wollten jetzt natürlich endlich mal zeigen, dass wir nicht nur zum Schlafen und Feiern hier waren, sondern auch guten Handball spielen können. Die Motivation war sehr weit oben, da Oberlosa mit uns spieltechnisch auf einer Augenhöhe war. Diesmal versenkten wir den ersten Treffer un hinten wurde geackert was da Zeug hält. Keiner konnte sich großartig absetzen, es war ein Hin und Her bis in die letzte Minute. Noch ca 30 Sek zu spielen, es stand 10:10. Wir waren in Ballbesitz, konnten gut Zeit schinden, verloren jämmerlicherweise aber den Ball. Oberlosa schnappte ihn sich und verwandelte zum 10:11. Noch ca 15sek auf der Uhr. Jetzt kam unser neuer Spielzug ins Spiel: „die fette Ente“ hieß in den letzten Sekunden hoch zu gehen und zu ballern, tat Klara auch… Torwart hielt, spielte den Ball dabei für uns glücklicherweise zu Jenny und die versenkte ihn mit dem Schlusspfiff im Tor. Somit stand es 11:11 und die Platzierung wurde im 7m werfen entschieden. Drei Werfer wurden erwählt. -> Astrid, Klara und Lisa sollten sich behaupten. Bis zum letzten Wurf blieb die Spannung hoch. Doch die bessere Coolnis behielten die Gegnerinnen und wir gingen mit einem 2:3 aus der 7m Partie. Sicherlich schade und etwas frustrierend für uns nun leider alles verloren zu haben, aber als Trost durften wir mit der coolsten „roten Laterne“ das Feld räumen, die wir je in die Hand bekamen (falls überhaupt jemand von uns schon mal eine rote Laterne in der Hand hatte).
„Turnier ohne Sieg aber mit reichlich Erfahrung!“ Wir speisten noch gemeinschaftlich zu Mittag, schauten uns noch das Finale der Frauen an und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von diesem großartig organisiertem Turnier. Wir bedanken uns uns verabschieden uns mit einem ausgedehnten ABBRUCH…
L.Große/A.Thomschke