11.09.2021

Martin Kaschke war vermutlich der älteste Mensch, der je in Deutschland gelebt hat – in seinen 117 Jahren überlebte er mehrere Hungersnöte, zwei Pestepidemien, und den 30jährigen Krieg. Er verstarb 1727 in Fürstlich Drehna. Geboren wurde er 1610 auf halben Wege zwischen Berlin und Dresden geboren – in Massen. Erstaunlich, was man an einem Samstag Morgen in den anderthalb Stunden Fahrt zum Gegner des Tages so alles lernen kann. Das ist das schöne an der Brandenburgliga – man kommt rum. Und heute hieß unser Gegner TSV Germania Massen.
Der Auftrag für das zweite Spiel der Saison wurde zuvor klar von Taxi formuliert: Konter, Konter, Konter. Dafür hatten wir vergangene Woche ausgiebig schnelle Pässe und flinke Beine trainiert. Das war unter anderem eine klare Hausaufgabe aus dem Auftaktspiel gewesen. Die Anfangsphase des heutigen Spieles gestaltete sich dem entsprechend … verhalten. So richtig wussten wir die Aufgabe noch nicht umzusetzen, stattdessen beschnupperten wir uns erst einmal gegenseitig und verließen uns auf unsere Stärken im Positionsspiel. Das klappte recht gut: auf den Rückraum war wie immer Verlass. Die Bälle gingen, wie von Ute gefordert, perfekt ins obere Eck und ließen den gegnerischen Torwärterinnen nicht viele Chancen. Hinten brauchten wir allerdings noch einen Moment, und das Ergebnis war nach knapp 10 Minuten eine 3:2 Führung für Massen. Dann aber kam Pia in ihrem ersten Punktspiel für Potsdam in Fahrt und machte uns auf dem Weg nach vorne ordentlich Feuer unterm Hintern. Die Konter klappten anständig, die Kreuzungen wurden elegant gespielt, und die nötige Passsicherheit war da. Für jedes Massener Tor versenkten wir zwei Bälle hinter den Pfosten und erarbeiteten uns bis zur Halbzeit ein ordentliches Polster – 8:16.

Seitenwechsel. Und der tat uns wahrlich nicht gut – oder hatten wir statt der Gegnerinnen versehentlich uns selbst müde gelaufen? So ganz klar ist es nicht, warum in den ersten 10 Minuten nun gar nichts mehr klappen wollte. Lücken in der Abwehr, vorne zu Nah am Gegner, Pässe gingen ins Nichts – und Massen muss man neidlos zugestehen, dass sie ihre Chancen gut nutzten. Hier konterten in dieser Spielphase vor allem die Gegnerinnen. Hausaufgabe ist eindeutig: das Überzahlspie trainieren, und Taxi ließ uns bereits 5min nach Wiederanpfiff eindeutig wissen, dass zwei Gegentore hier nicht angemessen waren. Das üppige Polster aus Halbzeit 1 sorgte dafür, dass wir uns wieder etwas fangen konnten. Unsere Außen kamen ins Spiel, der Rückraum in die Kreuzbewegung, und wenn die Laufwege passten, dann war der Ball auch drin. Massen bot trotz hohen Rückstandes einen ordentlichen Kampf bis zum Ende, hatte allerdings gegen Ende unserer offensiveren Deckung, so einigen geklauten Bällen, und den drauf folgenden Kontern nicht mehr genug entgegen zu setzen. Nach kurzer Aufregung beendete Jette das Spiel mit einem sicher verwandelten 7m zum 19:32.
Wir danken den Gegnerinnen aus Massen für ein faires Spiel und nehmen die zwei Punkte glücklich mit nach Hause. Um es mit Taxis Worten zu sagen – die zweite Hälfte vergessen wir, alles andere sah doch schon richtig gut nach Handball aus. Und am Ende zählt nun mal – das Ergebnis. Und das kann sich wirklich sehen lassen.
Fazit:
– Kontern klappt, aber belohnen können wir uns noch mehr!
– Teamwork – aus dem Feld hat heute jede mindestens einmal getroffen
– Lisa hängt sich mit 100% 7m Quote die Torjägerplakette an den Spind
A. Thomschke