01.05.2022 – 1.Frauen
Zum verdauen der letzten Niederlage gegen Falkensee blieb nicht viel Zeit. Genau zwei Trainingszeiten und punktgenaue Ansätze von Rüdiger und Toralf, die immer noch die Urlaubsvertretung für Taxi und Ute sind, in der Deckungsarbeit sowie im Angriff sollten uns doch wieder hart erkämpfte Siegesluft schnuppern lassen. Den Gästen aus Doberlug-Kirchhain, aktuell Tabellenplatz drei, zollten wir Respekt, denn bis hier waren sie die einzige Mannschaft, die dem Erstplatzierten Frankfurter HC in einem Punktspiel die Stirn geboten hat und mit einem Sieg davon zog. Doch nun zum Sonntag.
Mit dem Startpfiff plagten uns wieder die obligatorischen 10 Minuten, in denen wir nur schwer ins Spiel fanden, Doki zog schnell mit einem 1:5 ab und machte klar, dass sie voll und ganz auf der Platte waren. Wir konzentrierten uns im Angriff nur geringfügig und die Bälle gingen ins Nirvana und Doki in den Angriff. Hinten spielten wir eine 5:1 Deckung und diese sollte sich auch schnell bezahlt machen. Die Spielmacherin rausnehmen, das war die Devise und auch wir ergatterten uns den einen oder anderen Ball. Wir hielten uns im Spiel und holten auf. So gut wie der Mittelblock zu war, waren die gegnerischen Außen leider zu frei und nahmen sich auch spitze Winkel, meist mit Erfolg. Doch geschlagen geben wir uns durch soetwas noch lange nicht, auch wir sahen die Schwachstellen in der Deckung der Gäste und nahmen uns die Lücken. Doki langte ordentlich zu und bescherte uns einen 7m nach dem nächsten, insgesamt 14 Stück im gesamten Spiel. Doch die Coolness am Punkt war heute so gar nicht auf unserer Seite, sage und schreibe 6 Treffer konnten nur verbucht werden – eindeutig eine magere Ausbeute. Dennoch schön anzusehen war die Leichtigkeit, die Jette heute an den Tag legte, mit Finten jeglicher Art und in mehrfacher Ausführung war sie ganze 60 Minuten nicht aufzuhalten und machte den Gästen das Leben schwer. Auch unsere Außen, Charly und Patti, kämpften sich durch und konnten tolle Tore erzielen. Mit Schlusspfiff der ersten Hälfte gab es noch einen Freiwurf für uns und Jette verwandelte diesen direkt unter der Latte zum 20:24.
Mit guten Worten von Rüdiger an der frischen Luft wussten wir was zu tun ist: Kämpfen, Kämpfen und Spaß haben. Vier Tore sind nichts im Handball, ihr wisst selber, wie schnell das gehen kann. Doki packte weiterhin hart zu, was so einige 2min-Strafen mit sich zog. Wir nutzten dies konsequent aus und holten Tor für Tor auf. In der 40. Minute war es dann soweit, Louisa stand am 7m-Punkt und holte uns den Ausgleich, 26:26. Ab hier war es noch nervenzerreißender als ohnehin schon, niemand konnte sich mehr deutlich absetzen, es war ein Kopf an Kopf rennen.
Die Abwehr ackerte und Eva machte einen großartigen Job und nahm die Spielmacherin (schon wie in der ersten Hälfte) raus. Wir dürften uns heute mit all unseren starken Torhütern rühmen, die wahrhaftig keinen leichten Tag hatten. Alle drei, Anika, Tina und Pia, bekamen den Spielball direkt ins Gesicht geworfen und dies leider nicht nur einmal. Wir möchten an dieser Stelle niemanden eine Absicht unterstellen, aber als fragwürdige Situationen mit bitterem Beigeschmack verblieben diese trotzdem im Spiel. Die drei sind wohlauf und haben in diesem Spiel starke Nerven bewiesen. Vorne machten Lotte und Emilie einen passablen Job, schlängelten sich durch die Abwehr oder nahmen sich den Wurf aus zweiter Reihe, natürlich mit Erfolg. Manchmal machten wir es uns aber auch selbst zu schwer, ließen die Abwehr gut in Bewegung kommen, hatten große Lücken auf den Außenposiotionen und vergaßen schlussendlich diese dann auch anzuspielen und abzuräumen. Es waren noch 4 Sekunden auf der Uhr, Doki war im Angriff und Eva bekam die letzte Zeitstrafe in diesem Match. Wenn die Gäste noch ein Tor machten, stand es Unendschieden auf der Tafel. Wir wollten die zwei Punkte Zuhause behalten, wir wollten es so sehr. Der Pfiff kam, Doki spielte über Außen, verprellte sich den Ball selber und direkt zu Patti in die Hände, die voller Siegeseuphorie die Arme samt Ball in die Luft riss und einen hart, wirklich hart erkämpften Sieg, von 36:35 feierte. Nicht zu fassen, was für ein Spiel. Doberlig-Kirchhain rutscht somit in der Tabelle auf den 4. Platz. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Emile und Charly, die uns tatkräftig unterstützt haben und sich auch mit wunderschönen Toren rühmen konnten. Charly wünschen wir eine gute Besserung und schnelle Genesung. Natürlich bedanken wir uns auch bei allen, die uns kräftig von der Tribüne aus angefeuert haben und bei unserem liebsten Hallensprecher Klaus Woggon.
Fazit:
– obligatorische 10 Minuten, aber der Sieg ist drin
-Abwehr steht wieder deutlich besser
– die Trainer dürfen dann auch wieder aus dem Urlaub zurück kommen
– Jette nimmt sich mehr als verdient, mit 9 Toren, die Torjägerplakette mit nachhause
L. Große / C. Zierus