
20.03.2022 – 1.Frauen
Am vergangenen Sonntag stand in der Gagarinstraße SV Union Neuruppin auf dem Plan. Der Frühling stand vor der Hallentür und wir hatten ordentlich Respekt vor unseren Gegnerinnen, das kann man ehrlich zugeben. Die hatten in der Woche zuvor nämlich Ahrensdorf geschlagen – und das nicht zu knapp, mit 10 Toren Vorsprung. Außerdem sind Spiele gegen Neuruppin für uns traditionell eine Überraschungstüte. Dementsprechend gut hatten wir uns auch auf das Spiel vorbereitet – und mit Taktiktafel in der Tasche und dem festen Vorhaben “immer eine Hand am Kreis” ging es los.

Die ersten 15 Minuten verstrichen etwas schleppend und undramatisch. Wir nahmen uns unsere Aufgaben in der Abwehr zu Herzen und schafften es, die Kreisspielerin zu kontrollieren. Neuruppin wechselte viel und verteilte die erfolgreichen Abschlüsse über alle Positionen – keine einfachen Tore, aber der Ball ging eben trotzdem rein. Wir fanden im Angriff allerdings zunehmend die von Taxi geforderten einfachen Lösungen. Dank viel Platz im 9m konnten wir im 1:1 über Lisa und Jette im Rückraum und Patti auf Linksaußen genügend Tore machen, um diese erste Phase deutlich stabiler zu gestalten als in den letzten Spielen. Dennoch sorgten ab uns zu halbherzige Abschlüsse und besonders häufig eine zu breite 6m Linie dafür, dass wir den einen oder anderen Anschluss- und Ausgleichstreffer machen mussten. Nach 16 Minuten aber platzte mit Jette´´´´´s Führungstreffer endlich der Knoten in unseren Köpfen. Gestärkt von einer sich stetig steigernden Schütti erarbeiteten wir uns einen Konter nach dem anderen, und wenn unsere Gegnerinnen doch trafen, dann saß die schnelle Mitte so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Bis zur Halbzeit erarbeiteten wir uns so Stück für Stück eine 19:14 Führung. Schütti hielt den letzten Wurf noch einmal spektakulär und wir gingen gut gelaunt in die Pause.

In der Halbzeitpause gab es endlich mal wieder “gar nicht so viel zu sagen”. Noch mehr in die Tiefe gehen, ein paar Korrekturen in der Abwehr, wo wir – gebunden durch die Kreisspielerin – teilweise die Hände nicht rechtzeitig an die Rückraumspielerinnen bekamen. Davon abgesehen schmiedeten wir den durch eine volle Bank unterstützten Wechselplan für den Rest des Spieles. Halbzeit zwei begann wieder etwas staksig – wir schienen in der Pause ein bisschen eingefroren zu sein und ließen Neuruppin wieder auf 3 Tore herankommen. Aber nach kurzer Wiedererwärmung lief die Kontermaschine an, und wir konnten uns bis zum letzten Viertel eine 7 Tore Führung herausarbeiten. Besonders schön waren hier die unschlagbar effektiven Rückraumtore nach Freiwurf von Madlen und Bambi, die so schön zeigten, dass man den Ball auch von 15m aus versenken kann. Wir stellten außerdem auf 2 Kreis um und schafften es, geduldig die Angriffe so lange auszuspielen, bis sich eindeutige Lücken für den Rückraum auftaten, die Chance für elegante Kreisanspiele kam, oder wie so oft heute Platz für Patti auf Außen war. Trotz unserer zwischenzeitlichen 10 Tore Führung blieb es ein spannenden Spiel – Neuruppin hatte überhaupt nicht vor, sich geschlagen zu geben, und nutzte in der Schlussphase einen kleinen Hänger in unserer Unterzahl aus. Mit einem von Neuruppin sehr schnellen Angriffsspiel fingen wir uns noch einige überflüssige Kontertore ein. Aber Tina konnte im richtigen Moment einen dieser Würfe grandios entschärfen und kurz vor Schluss den Sack endgültig zu machen. Mit einem 37:30 Sieg ging dieses torreiche, schön anzusehende Spiel zu Ende.
Fazit:
- Lisa arbeitet an ihrer Torstatistik und schreibt sich satte 13 Punkte gut, gefolgt von Patti (8) und Jette (6)
- Erfolgreich (Besonders hinten) umgesetzt, was gefordert war
- es stimmt, sobald man ins Laufen kommt, kann Handball so einfach sein
- die holprige Startphase muss noch immer verkürzt werden
A. Thomschke / L. Große