14.11.2021
Wer diesen Sonntag zur Spielvorbereitung noch einmal das Protokoll der letzten Partie HSC Potsdam gegen MTV 1860 Altlandsberg II zu Rate ziehen wollte, musste dafür gut zwei Jahre in der Vergangenheit wühlen, und beim vierten Advent 2019 ankommen. Damals hatten wir uns in einer spannenden Partie mit viel Körpereinsatz und dem nötigen Quäntchen Glück ein 29:25 erkämpft. Auch heute sprach alles für ein knappes Ergebnis: Wenn der fünfte in der Tabelle Platz 3 bei sich zuhause empfängt, dann kann man für sein Ticket schon mal was erwarten.
Entsprechend überraschend gestalteten sich die ersten 14 Minuten des Spiels. Es war absehbar, dass heute viel über die Abwehr gehen würde, aber dass unsere Gegnerinnen erst nach fast einem Viertel das erste Mal treffen würden, war dann doch unerwartet. Versuche gab es genug, vorrangig über die Außenpositionen – aber Schütti machte seit der ersten Minute ganz deutlich, dass sie zum Zähne ziehen gekommen war. An ihr ging heute so gut wie nix vorbei, was nicht zum freien Wurf kam. Und das wussten wir in der Abwehr zu verhindern: Es wurde zugefasst, geblockt, ausgeholfen, angesagt, gestört – alles, wie man es sich nur wünschen kann. Vorne stellte sich recht bald heraus, dass auch Altlandsberg das Abwehrspiel beherrscht. Sobald wir aber in Bewegung kamen, taten sich die Lücken für unseren Rückraum auf, und so hieß das heutige Mittel laufen, laufen, laufen. Bis zur Minute 15 konnten wir uns so eine stattliche 6:0 Führung erarbeiten – besonders Bambi hatte Ute vorher sehr gut zugehört, und zwirbelte die Bälle passgenau ins Eck.
So langsam kamen die Gegnerinnen dann aber doch im Spiel an. Taxi hatte schon angekündigt, dass wir ein schnelles Spiel erwarten sollten, und sahen auch den einen oder anderen Konter in unsere Richtung laufen. Das Umkehrspiel klappte aber heute gut, Lisa war schneller und konnte mit einem stark abgelaufenen Konter einen schönen Akzent setzen. Am 7m Punkt wurde es noch mal spannend, aber Bambi holte sich den Abpraller und verwandelte. Bis zur Halbzeit änderte sich am Vorsprung nichts mehr und wir gingen mit 14:8 in die Kabine, wo Taxi, stolz wie Bolle, schon mal lautstark an seiner Stimme für morgen arbeitete.
Die Mannschaft aus Altlandsberg musste nach der Pause, wenn sie noch was holen wollte, umstellen, das wussten sie. Das Mittel der Wahl war, Lisa aus dem Spiel zu nehmen. Das funktionierte so halb – zwar hatten wir nun längere Passwege, aber auch größere Lücken. Zum Torerfolg kamen wir nun etwas zäher, fanden aber doch des öfteren Lotti am Kreis. Auch auf Außen war dadurch mehr Raum, und Tini, heute links wie rechts saustark, knallte die Dinger am Standbein vorbei ins Netz. Hinten kamen wir nun allerdings doch das ein oder andere Mal in die Bredouille, und die Gegnerinnen über Außen oder sauber von 14m über den Rückraum zum Torerfolg. Stück für Stück kämpften sie sich bis auf 3 Tore heran, aber dieses Spiel wollten wir uns nun wirklich nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. Vorne wurde gezogen, bis der Pfiff kam, Lotti und Patti setzten sich in den entscheiden Momenten durch, hinten mauerte Schütti gnadenlos den Kasten zu. So ging den Gästen Stück für Stück die Luft aus, und wenn sie den Schritt zu langsam waren, durften Jette und Bambi vom 7m Punkt einlochen. 5 Minuten vor Ende war der Sack zu, und wir konnten uns auf den Schlusspfiff freuen. Bei 25:18 hieß es dann schließlich “Die zwei Punkte bleiben zu Hause”.
Beim Blick auf die Tabelle freuen wir uns jetzt erst einmal über die Erfolgswelle der letzten Partien. Und Taxi, der trinkt jetzt einen Beruhigungstee und überlegt sich dann, wie wir darauf nächste Woche in die Uckermark reisen, wo die nächste stattliche Aufgabe auf uns wartet.
Fazit
– Das Bollwerk in der Abwehr stand
– Schütti darf gerne wieder aushelfen
– In heimischer Halle, mit Klaus und Publikum im Rücken, spielt es sich am schönsten. Danke an alle!
A. Thomschke
L. Große