11.06.2022 – 1.Frauen

Endlich ist es soweit, das letzte Punktspiel dieser viel zu langen Saison ist da. Austragungsort war Frankfurt (Oder), wo uns die Mannschaft des HSV freundlich empfing. Heute konnte man nochmal richtig was reißen, denn ein Sieg bedeutete, das wir ganze drei Plätze in der Tabelle noch oben rutschen würden. Mit nicht ganz so zahlreichem Publikum – Martin, Emi’s Mama und Piesel – waren wir auf den Rängen zwar leicht in der Minderheit, dennoch sorgten die drei für ordentlich Stimmung in der Halle und stimmten die Auswechselbank gut mit ein.

Die erste Halbzeit versprach eher ein mageres Blatt, eigentlich mag man gar nicht Recht drüber schreiben. Wir versuchen trotzdem, die Worte dafür zu finden. Frankfurt fand zügig ins Spiel und setzte sich nach kurzer Zeit mit 4:0 ab. Sie spielten das was sie können, einfach einen tollen Handball. Ihre Torfrau gab den Rest dazu und ärgerte uns mit super starken Paraden. In der 6. Minute nun endlich auch das erste Tor für uns, Emi stibitzte sich gekonnt den Ball und legte zum Konter an, schloss mit Heber ab. Wir würden jetzt gerne schreiben, dass wir nun wie sonst auch immer in Fahrt kamen, aber diese Textpassage bleibt hier leider aus. Die erste Hälfte zog sich wie ein zäher Kaugummi, wir arbeiten zwar hart in der Abwehr und konnten uns dadurch die Bälle sichern, doch der Angriff war ein Graus. So wie wir uns die Bälle hinten erkämpften, so verschluderten wir sie vorne auch wieder, mit unnötigen Fehlpässen, leichtfertigen Würfen auf, über und neben das Tor, oder wir ließen uns die Bälle ebenfalls wegstibitzen. Die Frankfurterinnen nutzten gnadenlos ihre Chancen. Die Einzige Potsdamerin, die sich in der ersten Hälfte mit Lob überschütten darf, ist Anika, die uns wortwörtlich den Allerwertesten rettete, gleich drei Konter hintereinander entschärfte und im Folgezug noch einige Würfe von Außen sicher hielt. Dementsprechend gingen wir mit einem nicht noch höheren Abstand in die Pause, als einen so schon erschreckendem 17:7.

Wiederanpfiff. Was auch immer das Trainergespann Ute und Taxi in der Pause für Worte gefunden hatten, sie waren Gold wert. Was jetzt auf dem Feld geschah, kann man nicht mal mehr als umgelegten Schalter bezeichnen, da stand eine neue Mannschaft. Wer von Zuhause den live Ticker verfolgte bekam bestimmt große Augen und aus dem Staunen nicht mehr raus, wir spielten Handball! Und nicht nur Handball, wir spielten richtig, richtig schönen Handball! Wie ausgewechselt holten wir Tor für Tor wieder auf und nun glänzte die ganze Mannschaft gemeinschaftlich. Die Abwehr, ein absoluter Traum, erkämpfte sich einen Ball nach dem nächsten, lief Konter um Konter, und die Bälle gingen im Gegensatz zur ersten Hälfte auch noch rein. Tina, absolut stark im Tor, hielt was das Zeug hält und spielte lange Konterpässe, wie aus dem Märchenbuch. Astrid verwandelte gleich mal vier Konter nacheinander. Bank und Fans kamen aus dem Jubeln nicht mehr raus. Die Gastgeberinnen wurden zunehmend nervöser, vielleicht nach der ersten guten Halbzeit für sie schon zu Siegessicher oder einfach erschöpft vom Spiel am Freitag gegen Belzig. Ihnen erging es so wie uns in der ersten Hälfte und sie warfen die Bälle regelrecht ins Aus oder direkt in unsere Hände, was wir dankend annahmen. In Minute 50 war es dann soweit, Lisa holte uns mit einem 7m den Ausgleich, 22:22. Wir kämpften uns nach ganzen 10 Toren Rückstand wieder ran, was für eine willensstarke Leistung, man kann es nicht anders sagen. Für Bank und Fans gab es kein Halten mehr, sie machten Stimmung als ob die Halle mit ihnen voll war, auch hier, was für eine famose Leistung. Lotte machte gleich im Anschluss das Führungstor und die sollte dann auch nicht mehr angekratzt werden. Zum Ende gab es auf beiden Seiten noch ein paar 2min Strafen, die den Spielverlauf aber nicht weiter beeinträchtigten, auf keiner Seite. Nach fürchterlichen 30min und absolut grandiosen 30min stand der Sieg für uns auf der Anzeigetafel. Mit einem 25:28 wurde die Partie beendet und überglückliche Gesichter strahlten durch die Potsdamer Reihen. Was für ein spannender Saisonabschluss, davon wird man in der Mannschaft mit Sicherheit noch lange sprechen. Und somit rutschen wir gleich noch mal drei Plätze in der Tabelle nach oben und nehmen somit den 5. Platz in einer durchwachsenen Saison ein.


An dieser Stelle unbedingt noch ein Wort zu unserer Lisa: mit der konstantesten Leistung in der Mannschaft holt sie sich in der Torschützenliste der gesamten Liga mit nur zwei Toren Abstand den zweiten Platz. Warum sie sich die zwei Tore heute nicht noch irgendwo genommen hat? „Ist doch egal, viel wichtiger, dass wir das Spiel gewinnen!“ Was für eine krasse Leistung, stark gemacht Lisa!
Dementsprechend konnte am Abend beim Griechen in Potsdam ausgiebig mit Speis, Trank und viel Tanz gefeiert werden. Wir bedanken uns heute natürlich noch mal ganz HSC’lich für die mitgereisten Unterstützer, ihr habt eine bombastische Stimmung gemacht und die improvisierte Trommel erfolgreich zerstört. Natürlich bedanken wir uns abschließend auch bei allen, die uns sonst auch immer unterstützen, für die nötige Stimmung sorgen, von Zuhause mitfiebern, organisatorische Sachen übernehmen, die richtigen Worte finden und einfach nur da sind. Wir können es nicht oft genug sagen: IHR SEID EINFACH DIE BESTEN!
Fazit:
– „Hinten wird die Ente fett“ bekommt heute eine ganz neue Bedeutung
– Wo ein Wille, da ein Weg
– Tina und Anika mit den wahrlich stärksten Einsätzen und Paraden heute
– Lisa holt sich noch ein letztes Mal vor dem Sommer die Tages-Torjägerplakette mit 8Toren l, dicht gefolgt von Astrid mit 6 Toren
L. Große / A. Thomschke