… eine bunt zusammengewürfelte Truppe gut gelaunter Handballerinnen, die auszog, aus zwei eins zu machen. Mit den letzten Sonnenstrahlen des alten Jahres 2015 schnürten sie ihre Schuhe, klemmten sich die Handbälle unter die Arme und begaben sich gemeinsam auf den Weg durch die Verbandsliga Nord. Mit Schwung und Mut zogen sie los. Sie trafen auf starke Gegner, alte Bekannte, neue Herausforderungen. Sie lernten sich einander kennen und schätzen. Auch der kalte, lange Winter konnte ihnen nicht die Laune verderben. Sie stolperten durch Neuruppiner Schlaglöcher, Finowfurter Abfuhren und mussten sich gegenseitig aus aus Schwedter Gruben ziehen. Sie motivierten sich auf steilen Anstiegen bei Oranienburg und Hennickendorf. Und auf dem Teltower Auswärtsgipfel, Hennigsdorfer Heimspiel und Finowfurter Ausgleichskampf lernten sie gemeinsam zu feiern.
Am vergangenen Sonntag kamen sie heim in die Potsdamer Heinrich-Mann-Arena – zum letzten Punktspiel der Saison, gegen Blau/Weiß Wusterwitz. Die Halle war so voll wie selten.
Das Spiel verzögerte sich um eine viertel Stunde, der durchgeschmorten Anzeigentafel-Kontrolleinheit wegen. Das schaffte genug Zeit, um uns ausgiebig bei treuestem Fan, Hallensprecher und Sponsor zu bedanken. Ohne Druck und mit heimvorteil sehnten wir den Anpfiff herbei.
Der zeigte allerdings erst einmal, dass wir auch ohne Druck einen holprigen Start hinlegen können. Wusterwitz begann mit zwei Kreisspielerinnen. Wir brauchten zehn Minuten, um uns auf das Angriffsspiel der Gegnerinnen einzustellen, und weitere zehn Minuten, um unser eigenes Spiel zu finden. Der Ausgleich beim 4:4 zeigte allerdings, das wir nicht abgeschlagen waren, sondern einfach noch nicht richtig warm. Nach einem viertel der Spielzeit hatten wir uns trotzdem 3 Tore Rückstand eingehandelt, ohne unseren zahlenmäßigen Vorteil wirklich ausnutzen zu können. Dann aber platzte endlich der Knoten.
Begleitet von einer phantastischen Stimmung in der Halle kam der Ausgleich beim 9:9. Und dieses Mal nahmen wir den Schwung mit. Die Abwehr stand clever, provozierte Fehlpässe bei den Gegnern und holte so gleich mehrere Konter hintereinander raus. Zur Halbzeit stand es dann plötzlich schon 15:10. So geht man doch gern in die Kabine.
Und was soll man sagen, die zweite Hälfte schloss sich fast nahtlos an. Man konnte den Spaß in den Gesichtern lesen und von den Rängen hören. Vieles, was in der Saison so schwer schien, ging plötzlich gut von der Hand – Pässe kamen an, der Pfosten war nicht mehr im Weg, Sperren wurden gesehen. So hatten auch unsere ewig-verlässlichen Torhüter guten Grund zur Freude. Auf mehr als 4 Tore ließen wir die Gegner nicht mehr herankommen. Beim Endstand von 26:14 kurz vor Schluss hielt es niemanden mehr auf den Bänken, und der Abpfiff ging ein bisschen im allgemeinen Jubel unter.
Fazit: Kuchen verdient, Klassenerhalt bestätigt. In der nächsten Saison gibt es also wieder doppelten Grund zum Anfeuern, wenn wir in zwei Ligen antreten können.
Die bunte Truppe hatte gezeigt, dass sie eine Einheit geworden war. Und diese Einheit wurde noch lange nebenan gefeiert, bis alle satt und müde waren. Sie verließen die Halle voller Vorfreude auf Saisonpause, Warnemünde und natürlich auch schon die nächste Saisonvorbereitung. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann trainieren sie noch heute – gemeinsam.