
Wenn man schon mehrere Stunden durch Brandenburg unterwegs ist, dann kann man das auch gemeinsam tun. Für die Fahrt nach Schwedt haben wir uns, umwelt- und nervenschonend, einen Mannschaftsbus gechartert. Und was kann es auf dem Weg zum Handball schöneres geben, als eine Partie Handball. Zur Inspiration führten wir uns das Spiel der ehemaligen Ligakolleginnen aus Teltow zu Gemüte, welche sich in der Ostsee-Spree-Liga gegen Werder beweisen mussten. Für uns stand die SG Uckermark auf dem Plan, aus der ein Teil der Spielerinnen noch letzte Saison in eben dieser Liga gespielt hatten. Das nennt man mal Vorbereitung.
Nachdem wir es letzte Woche ganz besonders spannend gemacht hatten, war die Ansage heute klar: mit voller Bank im Rücken Konter laufen, was das Zeug hält. Nicht, dass Taxi wieder mit einer 5:1 drohen muss. Doch die erste Halbzeit begann recht ausgeglichen. Wir legten über Außen und Halb vor, hingegen zog der Gegner mit wurfstarken Spielerinnen von den Halb- und Rechtsaußen Positionen nach. Tjorven bewährte sich mit einer starken Leistung am Kreis und war, sobald einmal am Ball, kaum zu halten. Die Konterpässe, wenn auch in dieser Phase noch etwas seltener, saßen im Vergleich zu letzter Woche wieder sicher, und im Positionsspiel trafen Bambi und Klara zielgenau ins obere Eck. Die Abwehr stellte sich anständig auf die Gegnerinnen ein, und Anika hielt alles, was im Ansatz haltbar war. Uckermark hielt sich bis Minute 20 durch einen strukturierten Positionsangriff im Spiel. Doch zum Ende der ersten Halbzeit konnten wir dann doch unsere Vorteile ausspielen und uns mit 12:8 absetzen.
Zweite Halbzeit begann wie angekündigt körperlicher. Es folgten häufigere Unterbrechungen, und eine beidseitig engagierte Abwehr forderte die Schiedsrichter zusehend. Sophia zeigte sich heute auf Rechtsaußen besonders stark, da war kein Durchkommen, und sowas motivierte die restliche Abwehr noch mehr. Es wurde zu einem Spiel, welches sich nicht im Angriff entscheiden würde: Über längere Abschnitte blieben beide Mannschaften torlos – und das war bei weitem nicht nur der beträchtlichen Liste technischer Regelfehler geschuldet. Bei uns war einfach kaum ein Durchkommen – Tina stellt sich ihre Mädels schon hin, wo sie sie braucht. So fielen viele unserer Tore über Konter – und im Unterschied zur letzten Saison erkannten wir auch, wann Abbrechen und Sammeln die bessere Lösung war.
Die letzten Spielminutenverliefen nervenschonend, und der Endstand von 14:20 spiegelt das Spielgeschehen auch wieder. Ein großer Dank gilt hier unseren treuen Fans – durch Abstandsgebot zwar zahlenmäßig unterlegen, munkelt man doch, dass Bank und Fans kombiniert durchaus den Ton in der Halle angeben konnten.
Mit gestärktem Selbstvertrauen verabschiedeten wir uns aus der Uckermark, um auf dem Heimweg ein wenig an unseren verstecken Gesangstalenten zu feilen. Ein Hoch, auf unsern Busfahrer…!
Fazit* Kein einziges Mal die Führung abgegeben* Konzentration im Angriff darf noch gesteigert werden* Sense hängt sich die wohl verdiente Torjägerplakette and den Schrank
A. ThomschkeJ. Busse