
… so viele Dinge können in zwei Monaten passieren. Ein Baby kann in der Zeit lernen, seinen Kopf zu heben. Das University College in London behauptet, man kann in dieser Zeit ein neues Verhalten zur Gewohnheit machen. Man kann alle Folgen GZSZ zweimal durchgucken. Ein Karton kann in dieser Zeit vollständig kompostieren.
Der beste Weg, diese Zeit zu nutzen, ist bekanntlich trainieren und sich auf den nächsten Spielbeginn freuen. Und am vergangenen Samstag pünktlich zum Abendbrot um 18 Uhr hatte das lange Warten endlich ein Ende: Anpfiff der Partie gegen den SV 63 Brandenburg-West, exakt 2 Monate und einen Tag war es her, dass wir diese Musik in unseren Ohren das letzte Mal gehört haben. Und es dauerte auch nur 2 Monate, 1 Tag, und 20 Minuten, bis dann auch bei uns endlich die Partie begann. Das erste Drittel verschliefen wir nämlich ganz ordentlich. Zwar stand die Abwehr ganz okay, doch beim Spiel nach vorne waren wir ein bisschen eingerostet. Fehlpässe, Absprachefehler, Pfosten – vieles stand uns im Weg, vor allem aber wir selbst. Für Brandenburg lief es besser – 10 Minuten mit nur einem Gegentor, das fällt ins Gewicht. Und hätten wir Pia nicht dabei gehabt, die den einen oder anderen hundertprozentigen hielt und uns so den Allerwertesten rettete, das hätte auch ganz anders aussehen können. Aber was soll’s, Haken dran, besser machen. Mit dem zweiten Drittel fingen auch wir dann endlich mit dem Handball Spielen an. In den Angriff kam langsam Bewegung: Einfache Wechsel gaben Bambi und Lisa den nötigen Anlauf, um von hinten zu glänzen und sich die Abwehr offensiver zu stellen. Klassisches Auf-die-Lücke-Ziehen schaffte Platz auf den Außen, damit konnten Patty und Astrid was anfangen. Bist zur Halbzeit konnten wir uns auf ein 11:10 ran arbeiten. Man musste aber nicht auf den Spielstand schauen, um zu sehen, dass heute zwei ziemlich ebenbürtige Gegner auf dem Parkett standen.
In der zweiten Halbzeit kristallisierte sich dann allerdings unser großer Vorteil heraus: Die Abwehr. Unsere Gegnerinnen aus Brandenburg, das kann man neidlos zugeben, haben ein ordentliches Repertoire and Spielzügen in ihren Heftern und diese auch allesamt drauf. Das hilft aber nicht viel, wenn bei Lotti auf Außen Schluss ist, oder Jette aufgepasst hat und den nächsten Pass einfach abfängt, oder Tina der Werferin ansehen kann, wo der Ball hin geht. Die nächste Viertelstunde war dem entsprechend schnelles Spiel angesagt, Janine konnte sich im Konter müde laufen und absahnen, und wer mal Pause brauchte, konnte sich auf die Bank verlassen, die dank der großartigen Einsatzbereitschaft der zweiten Frauenmannschaft voll besetzt war. Die letzten Minuten ließen wir dann nichts mehr anbrennen, auch nicht in doppelter Unterzahl. Lotte, kämpferisch heute ganz vorne mit dabei, versenkte passgenau 3 Sekunden vor Schluss noch ihren verdienten Abschlusskonter im Tor, und mit einer schönen 5 Tore Führung ging das erste Spiel des Jahres für uns zu Ende. Abklatschen, Foto machen, Auslaufen, und dann frisch gestärkt in Gedanken auf zum nächsten Wochenende – zum Lokalderby zur HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst.
A. Thomschke