Sonntag (27.08.2017) früh, 7:30Uhr im Kirchsteigfeld, eine kleine Gruppe Frauen gemischt aus erster und zweiter Mannschaft wartete wie üblich auf ihren Trainer, der wiedermal 5min zu spät zum Treffpunkt kam. Zum 3. Mal ging es zum FES-Cup nach Berlin. Leider war den Mädels in den vorangegangenen 2 Jahren kein Erfolg beschieden, entsprechend gedämpft und müde war auch die Stimmung. Aber gut, dass es auch immer jemanden gibt, der versucht, die Stimmung aufzuhellen. In diesem Sinne machte Piesel noch schnell ein Selfie mit der Mannschaft und los ging es. Überhaupt hat sie an diesem Tag immer wieder für gute Stimmung bei der Mannschaft und den Fans gesorgt, aber dazu später mehr.
Kurz vor neun trafen wir in Berlin ein und überraschender Weise bekamen wir alle einen Parkplatz direkt vor der Halle. Kein Wunder, es war bis jetzt auch nur eine Mannschaft da. Das änderte sich aber schnell, eine halbe Stunde später tummelten sich 8 Männer- und 8 Frauenmannschaften in den zwei Spielhallen. Der Ablaufplan sah eine Begrüßung um 9:30Uhr und die ersten Spiele um 10 vor. Wie üblich gab es dann noch die eine oder andere Verzögerung. Die Begrüßung fand somit erst 10 vor 10 Uhr statt, entsprechend kurz fiel sie dann auch aus. Nicht schlimm, da uns die rhetorischen Fähigkeiten von „Jesus“ ziemlich egal und sowieso nur schwer zu verstehen waren.
Erstes Spiel: 6:3 Niederlage gg. Narva III
Eine gewisse Motivation war bei den Spielerinnen des HSC schon vor dem ersten Spiel zu erkennen. Sie war zumindest so hoch, dass die Damen mit einem neuen Schlachtspruch um die Ecke kamen. „Hyper Hyper, Weiter Weiter“, so lautet er. Die Bedeutung bleibt ein Rätsel, an diesem Tag hat er funktioniert, wenn auch nicht in der ersten Partie.
Zum Spiel selbst gibt es leider nicht allzu viel zu sagen. Narva ließ von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dieses Spiel gewinnen zu wollen. Gerade ihre Nummer 19 hatte es gegen unsere Abwehr zu leicht. Erst als Lotte sie kurz deckte, änderte sich dies. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir aber leider schon zu viele Angriffe, und damit die Möglichkeit in Schlagdistanz zu bleiben, vergeben. Zu müde, kraft- und ideenlos war unser Spiel. Ein ums andere Mal wurden Bälle weggeworfen, zu viele technische Fehler und ein,uns nicht besonders gut gesonnenes, Schiedsrichterpaar sorgte schließlich dafür, das wir nicht über 3 Tore hinausgekommen sind. Hinzu kam die zu passive Arbeit der Abwehr über lange Strecken und die Tatsache, dass sich unsere Torhüterin auf diesem Posten erst einmal einarbeiten mußte. Apropos, leider war es keinem unserer 4 Torhütern möglich an diesem Tag dabei zu sein, bis auf Tina, die krankheitsbedingt den Posten des Co-Trainers übernahm. Deshalb hat sich Piesel freiwillig bereit erklärt den Posten zwischen den Pfosten zu übernehmen. Zumindest ab dem 2. Spiel hat sie diesen absolut vollwertig ausgefüllt. Ein Sieg von Narva auch in dieser Höhe ging somit in Ordnung.
Auch wenn ein anderer Ausgang der Mannschaft und auch den mitgereisten Fans besser gefallen hätte, gingen wir erhobenen Hauptes in unsere einstündige Pause.
Diese wurde dann auch von zwei merkwürdigen Reportern, namens Lario und Muigi genutzt, um mit Lisa zu einem Interview zu führen. Das war der Beginn zu einer kleinen Reihe von Videos, die ihr euch auf der Facebook-Seite des HSC anschauen könnt.
Spiel 2: HSC : Fredersdorf 9:3!
Die Spielpause wurde dazu genutzt die weiteren Mannschaften unserer Gruppe zu analysieren. Daraus ging hervor, dass unser nächster Gegner, Fredersdorf/Vogelsdorf, sehr robust zur Sache geht. Unsere Mädels wurden von mir darauf eingestellt, was Monique evtl. zum Verhängnis wurde.
Gleich der erste Angriff unserer Gegnerinnen führte dazu, dass Mo blutend auf dem Spielfeld lag. Eine beherzt zur Sache gehende Abwehr und eine unkontrollierte Handbewegung der gegnerischen Werferin führten zu einem Cut über Mo’s Nasenbein. Ein Weiterspielen war damit leider nicht möglich und sie wurde per Krankentransport ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde sie mit 2 Stichen genäht und konnte später am Tag wieder dabei sein, allerdings nicht spielen.
Zurück zum Spiel: Die anfängliche Sorge, dass die Verletzung negative Auswirkungen auf das Spiel haben könnte, war schnell verflogen. Aus einer sicheren 5:1-Deckung konnten wir jetzt auch unsere Tore im Angriff machen. Astrid, Lisa und Claus trafen jetzt und endlich war es möglich auch Kombinationen im Angriff zu spielen. Lotte konnte mehrere Male, auf ihrer unnachahmlichen Art und Weise, dem Gegner den Ball abluchsen und immer wieder Konter einleiten. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, das unser Tor bis zur 5. Minute sauber blieb.
Alles in allem war dieses Spiel genau das Gegenteil des ersten, so kann es weiter gehen.
In der Pause waren unsere zwei Kreisläuferinnen, Janine und Jessi, den beiden merkwürdigen Reportern ausgeliefert.
- Spiel: HSC : Pankow 7:6
Die Voranalysen zu diesem Spiel hatten schon gezeigt, das Pankow ein schwerer Gegner werden sollte. Außerdem ging es für beide um Platz 2 oder 3. Entsprechend spannend gestaltete sich das Spiel, eher ein Beginn wie im ersten Spiel, voller nervöser Spielzüge, verfrühter Abschlüsse und eine löchrige Abwehr, bekam hier der geneigte Zuschauer zu sehen. So stand es dann in der 9. Minute 6:3 für die gegnerische Mannschaft. Irgendwie schien jetzt aber ein Ruck durch unsere Mädels zu gehen. Pankow war sich wohl auch zu früh des Sieges sicher. So kam es dann wie es kam, sicherer in der Abwehr und konsequenter im Angriff, flogen wir an unseren Gegnern vorbei. Der berliner Trainer bekam nun den Mund gar nicht mehr zu. Endlich traf jetzt auch Klara, die bis zu diesem Spiel leider nur den Pfosten malträtierte. Somit stand am Ende auch verdient der HSC als Gewinner da. Langer Rede kurzer Sinn, unser 2. Sieg bescherte uns damit auch den 2.Platz in dieser Gruppe.
Jetzt durfte in der Pause Astrid zum Interview ran.
Halbfinale: HSC : Pfefferwerk 8:3
Durch eine eher unglücklichen Auslegung der Turnierregeln, die es offiziell nicht gab, wurden wir, wie gesagt, 2. in unserer Gruppe und mussten gegen die Damen von Pfefferwerk ran, die ihrerseits den ersten Platz ihrer Gruppe errangen. Mit der Erwartung eines schweren Spieles und dem Glücksgefühl des Erreichen des Halbfinales im Hinterkopf ging es in die Partie. Von Anfang an konzentriert und abschlußstark zeigten unsere Mädels den Gegnerinnen, dass hier kein Zweifel besteht, wer ins Finale einziehen wird. Obwohl geschwächt durch eine Oberschenkelverletzung von Lotte und dem immernoch problematischem Knie von Nina konnte man keine Ermüdung der Mannschaft erkennen. Ganz im Gegenteil, alle Mädels liefen nun im Angriff und in der Abwehr zur Höchstform auf. So stand am Ende folgerichtig der Einzug ins Finale für uns fest.
Finale: HSC : Narva III 6:5
Hoch motiviert und überglücklich über das Erreichen des Finales standen wir ein weiteres Mal Narva gegenüber. Ab der ersten Minute wurde es ein offener Schlagabtausch. Astrid wollte sich freiwillig um die 19 unserer Gegner kümmern. Über weite Strecken gelang ihr das auch ganz gut. Der Rest der Abwehr tat alles um Piesel im Tor die Arbeit zu erleichtern. Im Angriff trafen jetzt auch Klara und Nicole. Alles in allem war es ein wirklich spannendes Spiel, das über lange Zeit, den Sieger offen lies. In der Schlußphase wurde das Spiel eigentlich durch 2 Spielerinnen entschieden (vlt. auch noch durch die Schiedsrichter): Zum einen war da Piesel, die erst einen Wurf der Kreisläuferin von Narva mit dem Fuß parierte und dann auch noch den Abpraller von der 19 ins Aus lenkt. Dann unser letzter Angriff: Beim Stand von 5:5 wurde Claus 5 Sekunden vor Schluß am gegnerischen 9m gefault. Die Schiedsrichter halten die Uhr eine Sekunde vor Schluß an, damit ich mich um meine Spielerin kümmern konnte. Janine nimmt sich den Ball um den 9m auszuführen. Die Schiris beraten sich kurz und einer geht zum Kampfgericht, zeigt auf die Uhr und deutet an, dass noch 4 Sekunden gespielt werden. Janine, geistesgegenwärtig, lupft den Ball direkt nach dem Anpfiff über die Abwehr ins lange Eck. Die Unparteiischen geben das Tor und Spiel, Satz und Sieg für die Potsdamerinnen.
Damit war der Pokal unserer.
Fazit:
Trotz einiger Verletzungen ließ sich diese Mannschaft nie aus der Ruhe bringen. Man hatte jederzeit das Gefühl, dass jeder auf der Bank, auf dem Feld und auf den Zuschauerrängen Spaß an den Spielen hatte. Für mich persönlich war nicht nur der Turniersieg ein Highlight, sondern zu sehen wie die Mädels aus 2 Mannschaften so zusammenwachsen und -spielen.
Vielen Dank an Rüdiger, George und Klaras Papa für das Anfeuern, an Tina für das Co-Coaching und natürlich an Piesel, Lisa, Jessi, Janine, Nina, Nicole, Lotte, Claus, Mo, Astrid und Klara für den Pokal und natürlich vielen Dank an Lario und Muigi für die tollen Interviews.
In diesem Sinne: „Hyper, Hyper – Weiter, Weiter“
TC