Endlich war es da, das lang ersehnte Hinspiel unserer 1. Frauen gegen Belzig. Was kann man sich bei 20 Grad im Schatten schon schöneres vorstellen, als Autobahnstau und Hallenhandball? Richtig. Torte. Die ist in Belzig wirklich gut, da muss unsere Kirsten noch üben. Aber wir waren ja nicht nur wegen der grandiosen Versorgung in Belzig, sondern wegen der Punkte. Und die mussten wir uns härter erkämpfen, als gedacht!
Das Spiel begann mit einer klaren Ansage des Schiedsgerichts: Schubsen von hinten und von der Seite wird streng geahndet, shake hands. Die ersten zehn Minuten liefen noch nicht so ganz – wir mussten uns erst einmal an unsere eigene 5:1 oder 1:5 oder wie auch immer gewöhnen. Nur Taxi kam schnell in Fahrt – die erste Gelbe im ersten Viertel für ein herzhaftes „Hey, das waren doch Schritte!“. Nur zehn Minuten später wurde ihm ein lautes „Waaaaaaas?“ dann wirklich zum Verhängnis: Konsequent zwei Minuten, da litt der Stressball. Ein Lob an dieser Stelle an Tina, die Schlimmeres mit kluger Kommunikation noch gerade so verhindern konnte. Auf dem Feld indes lief es erst im zweiten Viertel. Zwar ging das erste Tor auf unser Konto, doch bis zur 10ten Minute kamen wir erst einmal nicht in Führung. Den Trick mit den Doppelpässen haben wir etwas zu spät rausgefunden, und der Pfosten tat sein Übriges. Doch wir würden nicht HSC Potsdam heißen, wenn wir uns in solch einer Situation nicht pushen könnten. Die offensive Abwehr begann sich auszuzahlen: Lotte und Klara stibitzten einen Ball nach dem anderen und Bea stand wie ein Bollwerk. Das schien auch Belzig verwundert zu haben, und ein paar Pässe ins Aus halfen und dabei die mäßige Trefferquote auszugleichen. Zwei Punkte Führung zur Halbzeit – 8:10 aus Sicht des Gastgebers.
Offensichtlich war das der Weckruf: Mit einer Bombenabwehr, die Belzigs rechte Seite komplett still legte, meldeten wir uns zurück. Klara zeigte ganz cool, dass links unten ihre Seite ist; jeder Ball saß. Ob unsere Umstellung von offensiv auf 6:0 Deckung nun unserer Kondition geschuldet war oder einfach ein cleverer Schachzug von Taxi, bleibt unbeantwortet. Gewirkt hat es jedenfalls: Belzig brauchte einige Minuten , um sich umzustellen, und wir freuten uns über das eine oder andere Geschenk. Über drei Tore Vorsprung konnten wir uns freuen, durften uns aber nicht darauf ausruhen. Das zeigt die letzte Spielphase. Kurz vor Schluss entschied sich Belzig für eine Manndeckung auf RM und HL. Zwar fanden wir trotz dessen unsere Lücken, doch mit der Treffsicherheit haperte es nun. Und so schaffte es Belzig bis zur letzten Minute den Rückstand aufzuholen. Hier ergab sich nun eine sehr interessante Situation. Da Belzig keine beruhigende Tina auf der Bank hatte, kam auch der gegnerische Trainer ordentlich in Fahrt. Mit der Reduzierung seiner Mannschaft auf nur noch 5 Spielerinnen war er wohl derart unzufrieden, dass die Schieris entschieden: 4 passt auch. In doppelter Überzahl und mit 12 Sekunden auf der Uhr warfen wir unseren letzten Ball des Spiels gegen den Pfosten. Den Ball krallte sich Belzig sofort und hatte nun die Chance zum Ausgleich. Es standen noch ca 4 Sekunden auf der Uhr als Belzig den Gegenstoß startete. Klara griff beherzt zu und so stoppte 2 Sekunden vor Schluss die Uhr. Nach dem Durcheinander entpuppten sich die voreilig gegebenen zwei Minuten als Rote Karte, da die „letzten-30-Sekunden „- Regel griff; Sieben Meter für Belzig. Letzte Chance für die Gegner den Punkt zu holen. Die Halle bebte. Der Pfiff am 7m Punkt kommt. Ute hält. Potsdam gewinnt, die Fans jubeln. Die Bank tanzt.
Der Trainer liegt fix und fertig auf der Bank. Ute ist unsere Heldin des Tages. Die Hinrunde ist damit nun endlich beendet. Wir freuen uns auf das Rückspiel in zwei Wochen, diesmal vor heimischer Kulisse.
Fazit:
- äußere Einflüsse bringen uns nicht mehr aus dem Gleichgewicht
- die Abwehr ist stark. Auch der Pfosten hält.
- Extrem spannendes Spiel
A. Thomschke, C. Ngamotu/Strohwald, L. Große