15.05.2022 1.Frauen
Manchmal ist Brandenburgliga einfach richtig spannend: Nachdem Platz 1 und 2 der Tabelle dieses Jahr angekündigt haben, auf den Aufstieg in die Ostsee-Spree Liga verzichten zu wollen, wird plötzlich Platz 3 relevant. Und der ist dieses Jahr hart umkämpft. Beim heutigen Auswärtsspiel gegen Doberlug Kirchhain hieß es beispielsweise: Die Sieger können es mit etwas Glück genau da hin schaffen. Und das wollten wir. So sehr sogar, dass wir uns glatt eine Stunde mehr zur Erwärmung (in der Sonne) nahmen.
Das Spiel begann allerdings nicht sehr viel versprechend. DoKi kam gut aus den Startlöchern und ging erst einmal mit 3 Toren in Führung – auch über Außen, ein Problem, was wir uns aus dem nun wirklich nicht lange zurück liegenden Hinspiel noch sehr im Bewusstsein lag. Eigentlich war die Ansage ja gewesen, die Außen über besonders weites Verschieben auf links in Schach zu halten, aber so richtig war das wohl nicht angekommen. Nach 3 Minuten Ballgewöhnung fingen wir dann vorne an, und Jette ließ es von hinten krachen – gefolgt von Jenny, die unsere ziemlich dünne Bank schon fast als “Gastspielerin” verstärkte. Endlich im Spiel angekommen lief es dann auch ganz gut auf Augenhöhe: Vorne fanden wir immer wieder die langen Lauf- und Passwege, die funktionierten: Ein langer Pass nach druck auf Rechts von Emmi auf halb links zu Jette sah nicht nur wunderschön aus, er produzierte auch ein Scheunentor, das seinesgleichen suchte. Wenn wir ins Laufen kamen, dann lief es halt. Nur die 7m wollten und wollten heute nicht rein, da hat sich eine Macke eingeschlichen, an der wir noch mal feilen müssen. Hinten fingen wir uns ein wenig, bekamen die Außen unter Kontrolle und die Mitte zu. Wir hatten aber immer wieder das Problem, dass wir zu spät raus traten, und die Gegnerinnen damit genug Schwung gewinnen und Laufweg gut machen konnten, dass sie entweder selbst die Lücke fanden, oder ihr gutes Auge für frei stehende Mitspieler beweisen konnten. Schütti hielt uns hier deutliche mit großartigen Paraden und gehaltenen 7m im Spiel. Halbzeitstand 17:13 gegen uns – ein Rückstand, aber nicht deutlich genug.
Für Halbzeit 2 waren zwei Dinge angesagt: In der Abwehr den 9m klar verteidigen, um die Gegnerinnen zu Würfen von hinten zu zwingen. Im Angriff mit Abbruch über Links kommen, dann das hatte bisher gut funktioniert und Patti frei gespielt. Leider war einfach wirklich der Wurm drin. Zwar konnten wir immer wieder mithalten und angreifen, arbeiteten uns nach starken Paraden von Pia und Tina durch Konter, starken Bambi-Rückraum-Würfe, und tollen Pässen von Lisa zu Emmi und Lotte auf 2 Tore ran, aber im entscheidenden Moment, der Chance für den Anschlusstreffer etwa, fehlte das letzte Quäntchen Kraft, Mut, Wille, wer weiß. Hinten steigerten wir uns allerdings, so kamen die Anschlussmöglichkeiten ja erst zustande. Louisa nahm ackerte unermüdlich, bekam den gegnerischen Rückraum immer wieder gut unter Kontrolle, und so fing sich die Abwehr im letzten Viertel noch mal – zu spät allerdings, um hier noch was zu reißen. Die letzte echte Chance sahen wir bei 4 Toren Rückstand 7 Minuten vor Schluss, aber leider reichte einfach die Kraft nicht mehr, um den Ball oft genug ins Tor zu bekommen. Endstand dann ein unnötig deutliches 33:26. Das Thema Aufstieg nehmen wir uns dann nächste Saison noch mal vor.
Fazit
- 7m üben, dringend – bei einer Quote von 1/6.
- Die Abwehr ist wieder besser, hat aber noch Luft nach oben
- Lotte klemmt sich die Torjägerplakette ans Trikot
A. Thomschke